Wie entstand der Blaubeerhof Scheidler

Die Geschichte unseres Hofes beginnt im Jahr 1959 mit der zweiten Kultivierung des Ostenholzer Moores. Zu der Zeit wurden die Flächen mit sehr großen Pflügen tief gepflügt. Durch dieses Verfahren sollte die flache Auflage des Niedermoores mit dem darunter liegenden Sand vermischt werden. Außerdem sollte die Ortsschicht damit durchbrochen werden. Damit war nun das Land hergerichtet, um bewirtschaftet zu werden. Jedoch gab es zu Beginn die Auflage, den Haupterwerb aus Nutztierhaltung zu bestreiten. Somit begannen Gerhard und Marita Scheidler im Jahr 1962 mit der Mutterkuhaltung. In den folgenden Jahren wurde zusätzlich auf den Ackerflächen Getreide und Kartoffeln angebaut. Später wurden auch Bullen gemästet, für die dann auch Silomais angebaut wurde. Ständig wurde der Hof baulich erweitert.

Nachdem im Jahr 1999 Thilo Scheidler den Betrieb übernommen hatte. Stellte er sich zusammen mit seiner Frau Anne-Christine Scheidler, die Frage, in welche Richtung soll es mit dem Betrieb weitergehen. Es wurden sich verschiedene Bereiche angeschaut, von Geflügelhaltung, über Schweinemast bis hin zu Heidelbeeren, für die sich dann auch entscheiden wurde. Somit wurde in 2007 damit begonnen, eine Heidelbeerplantage gegenüber vom Hof anzulegen. Durch die ehemalige Niedermoorauflage hatte der Standort eine perfekte Grundlage für die Heidelbeere. Wodurch sich ein künstlicher Standort (in Form von Torf Einbau) erspart werden konnte. Nachdem die ersten Heidelbeeren nun angewachsen waren, wurde die Fläche 2009 erweitert, sowie abschließend 2012 die Plantage abgeschlossen wurde. Durch den Bedarf an Saisonarbeitern wurde 2011 die erste Unterkunft gebaut, welche sich auf dem Hof befindet und somit kurze Wege für unsere Saisonarbeiter bedeutet.

In den folgenden Jahren gab es immer wieder Probleme zu lösen, wie Hagelschläge in der Ernte, welche die Heidelbeersträucher zerrissen haben aber auch die Tiefkultivierung der Flächen zeigt ihre Tücken. Man hat zwar einen befahrbaren Boden bekommen, jedoch wurde teilweise zu viel Sand an die Oberfläche befördert, welcher sich bei uns in der Region durch grobe Körnungen auszeichnet, was zu einer geringen Wasserhaltekraft führt. An anderen Stellen kommen alte Torfbänke zum Vorschein, wo die Pflüge nicht tief genug gepflügt haben. An diesen Stellen wachsen die meisten Sorten hervorragend, jedoch kann man sich sehr leicht mit dem Trecker festfahren, was schon zu manchen Verzögerungen geführt hat. Auch die Tierwelt hat gefallen gefunden, so nagen die Wühlmäuse im Winter gerne die Wurzeln an oder ab. Im Sommer finden die Stare die Beeren sehr lecker, sodass sich bis zu 15.000 dieser Vögel sich auf den Weg zu uns machen.

Jedoch wurden viele dieser Herausforderungen gemeistert und so stellte sich 2013 die Frage wie soll es weitergehen, die Heidelbeeren müssen für die Direktvermarktung sortiert und verpackt werden. Die Mutterkühe, welche einen ganzjährigen Auslauf genießen durften, haben zu der Zeit schwere Nächte hinter sich gehabt. Da durch die Anwesenheit des Wolfes die Tiere in Panik in den Stall gerannt sind und dort teilweise die Stalleinrichtung zerlegt haben. Somit wurde sich von den Tieren getrennt, was ein sehr bedeutender Schritt war, da diese Tiere bis dahin den Betrieb ausgezeichnet haben. Nachdem die Tiere den Hof verlassen hatten, konnte der Stall jedoch umgebaut werden, sodass dort jetzt verpackt uns sortiert werden kann.

So konnte nun auch die Direktvermarktung ausgebaut werden in Form von einem Verkaufsstand in Schwarmstedt, welcher 2015 das erste Mal eröffnete. In den folgenden Jahren wurde ein weiterer Verkaufsstand in Walsrode etabliert.

Im Jahr 2020 war es jetzt an der Zeit eine zweite Saisonunterkunft zu bauen und anschließend noch eine zweite Plantage im Ostenholzer Moor zu errichten.

Im Jahr 2023 konnte eine Planatge mit Verkaufsstand (Plantage an der L190) in die Bewirtschaftung mit aufgenommen werden. Im selben Jahr schloss Fabian Scheidler seinen Bachelor in den Pflanzenwissenschaften ab und somit stellte sich wieder die Frage, was nun. Zum Glück konnten zur Ernte 2024 zwei weitere Plantagen (Heidelbeerplantage Winsen und Grindau) in die Bewirtschaftung mit aufgenommen werden, wodurch ein Einstieg in den elterlichen Betrieb möglich war.

Jetzt sind wir gespannt, was in den nächsten Jahren folgt aber wenn ihr wollt nehmen wir euch hier mit auf die Reise.